Falten, die hauptsächlich durch mimische Bewegungen im Gesicht entstehen, sind in der Regel das Einsatzgebiet für die Behandlung mit Botox. Hierbei handelt es sich meist um die Zornesfalten, Krähenfüße, Stirnfalten oder Nasenfalten (‚Bunny Lines‘).
Stirnfalten entstehen durch das Hochziehen der Stirn, z.B. durch einen erstaunten Blick. Die Muskeln im Stirnbereich sind für das Stirnrunzeln oder aufwärts Ziehen der Augenbraue verantwortlich.
Zornesfalten oder auch senkrechte Stirnfalten entstehen durch das Zusammenziehen der Haut durch den Muskel Corrugator supercilii, z.B. durch böses oder angestrengtes Schauen, Zusammenkneifen der Augen bei Sonneneinstrahlung oder konzentriertes Schauen auf den Bildschirm.
Augenfalten oder auch Krähenfüße sind die berühmten Lachfältchen, die sich strahlenförmig am äußeren Augenwinkel zeigen. Lachen, lächeln und das Kneifen der Augen begünstigen die Entstehung der Krähenfüße
Lippenfalten entstehen durch das Zuspitzen des Mundes. Dies kann entweder durch Rauchen begünstigt werden oder aber durch das Sprechen „mit spitzem Mund“. Oftmals ist die Ausbildung dieser Fältchen auch genetisch bedingt.
Kinnfalten auch Erdbeerkin genannt, entstehen durch das Runzeln der Kinnhaut, indem man unbewusst die Lippen aufeinanderpresst. Die Hautoberfläche sieht dann aus wie die Oberfläche einer Erdbeere, woher die Bezeichnung stammt. Auch das Wort ‚Pflastersteinkinn‘ steht für diese Hautveränderung am Kinn. Ebenso kann sich die Querfalte am Kinn tief ausentwickeln.
Unter Nasenfalten versteht man die Querfalte des Nasenrückens, die durch „Naserümpfen“ entsteht. Wie andere Mimikfalten auch – zum Beispiel Krähenfüße – zeichnen sich Bunny Lines ab, wenn jemand viel und gerne lacht und die Nase dabei immer mit bewegt.
Anders als bei Falten, die durch mimische Bewegungen bedingt sind, liegen die statischen Falten lediglich der individuellen Hautalterung und verschiedener Umwelteinflüsse zu Grunde. Die Haut verliert zunehmend die Fähigkeit Wasser zu speichern, wodurch sie dünn und unelastisch wird, Kollagen wird abgebaut, die Zellteilung ist verlangsamt. Statische Falten entstehen vor allem im Abschnitt zwischen Nase und Mund (Nasolabialfalten), an den Wangen (Knitterfalten), dem Kinn (Marionettenfalten) und dem Hals. Sie sind permanent sichtbar und bezeichnend für den Alterungsprozess.
Die Nasolabialfalte zieht sich beidseits senkrecht vom Nasenflügel zum Mundwinkel. Sie entstehen, wenn die stützenden Fettdepots im oberen Gesichtsdrittel im Rahmen des Alterns abgebaut werden. Schwerkraft bedingt sinkt die Haut ein und bildet eine bisweilen tiefe, gebogene Furche zwischen Nase und Mund.
Marionettenfalten entstehen durch das Absacken des Wangengewebes. Diese tiefen Falten am Mundwinkel können des Weiteren durch Zahn- oder Kieferfehlstellungen bedingt sein. Marionettenfalten verleihen einen negativen, traurig-mürrischen Gesichtsausdruck.
An den Wangen entstehen längs und/oder quer verlaufende Falten von den Schläfen bis zum Kinn oder den Ohren bis zum Mund. Diese Wangenfalten treten durch das Dünner werden der Haut auf und sind auf ein Zuviel an UV-Strahlung, Gewichtsabnahmen oder Rauchen zurückzuführen.
Die Halshaut ist besonders dünn und daher anfällig für früh entstehend Faltenbildung. Bereits ab dem 25. Lebensjahr setzt der Alterungsprozess ein, die Zellteilung und Neuproduktion von Hautzellen verlangsamt sich. Die Haut verliert zunehmend an Spannkraft. Diese biologische Hautalterung wird durch äußere Einflüsse wie UV-Strahlung, Ernährung und Umwelt maßgeblich beeinflusst. Am Hals unterscheidet man Querfalten (sog. Embryonalfalten), die parallel zur Kinnlinie laufen und als angeborene Falten bezeichnet werden können; sie sind bereits ab dem Kindesalter sichtbar. Des Weiteren gibt es vertikale Halsfalten, die sich bei Erschlaffung der Haut unterhalb des Kinns zeigen und an den Hals eines Truthahns („Truthahnhals“) erinnern. Verantwortlich hierfür ist das Platysma, ein längs verlaufender Hautmuskel des Halses, der bei Anspannung hervortritt.
Nachlassende Hautqualität und verminderte Elastizität der dünnen Dekolletéhaut führen zu Falten. Die Fähigkeit der Haut, Wasser zu speichern nimmt ab, die Kollagenfasern schwinden. Schwerkraft bedingt sinkt das Brustgewebe ab, was die Haut negativ beeinflusst. Bei Seitenschläfern können tiefe, vertikale Schlafffalten entstehen. UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium und Rauchen verstärken die Alterseffekte im Dekolleté.